Die Förderschule im Kardinal-von-Galen-Haus ist (k)eine Schule wie jede andere. Den Schülerinnen und Schülern werden die gleichen Inhalte wie an allgemeinbildenden Schulen vermittelt, meist gehen sie gerne zur Schule, manchmal sind sie lustlos und wären lieber auf dem Sportplatz oder auf der Couch mit der richtigen Musik auf den Ohren. Alles ganz normal.
Doch im Kardinal-von-Galen-Haus geht Lernen weit über den „offiziellen“ Lehrplan hinaus. Zu den Pflichtstunden kommen Übungsstunden, Hausaufgabenbetreuung, AGs, Psychomotorik, heilpädagogische Maßnahmen und Therapie. Die Schülerschülerschaft lernt miteinander und voneinander, insbesondere in den vielfältigen Übungsstunden und Arbeitsgemeinschaften.
Zu den AGs, in denen Kinder und Jugendliche ihre Interessen ausleben und neue Fähigkeiten entdecken können, gehören u.a.:
Computer, Schulband, E-Ball, Snoezelen, Fußball, Natur-Pur, Golf, Geocaching, Modellbau, Streitschlichter, Reiten, Veeh-Harfe, Rollstuhlbasketball, Schwimmen, Chor, Cheerleader
- In der Zeit von 12.30–13.45 Uhr ist Mittagszeit.
- Die Organisation der Mahlzeiten sowie die pädagogische Betreuung der Schülerinnen und Schüler übernehmen die PMUs*, wobei sie von den FSJ-lern und BFD-lern unterstützt werden.
- Das Mittagessen findet zeitgleich in mehreren Gruppen statt. Wegen der großen Schülerzahl nehmen die externen Schülerinnen und Schüler ihr Mittagessen in zwei Schichten ein:
1. Schicht: 12.30–13.00 Uhr
meist Schülerinnen und Schüler des 1.-3. Schuljahres (variiert)
2. Schicht: 13.15–13.45 Uhr
Schülerinnen und Schüler ab 4. Schuljahr
- Das Mittagessen wird in Wärmebehältern von der Küche des Gesundheitszentrums aus Dinklage geliefert. Es wird nicht in Form eines Mensabetriebes angeboten, sondern findet in kleinen Tischgruppen innerhalb der 5 Externen Gruppen statt. Dabei wird auf eine möglichst familiennahe Atmosphäre mit kommunikativen und sozialen Elementen geachtet.
- Jedes Kind hat seinen festen Platz. Dienstags und Donnerstags darf die Gruppe gewechselt werden, um sich mit Freunden zu verabreden. Dies geschieht jedoch nur in Absprache mit den PMUs, damit der reibungslose Ablauf der Mittagszeit nicht beeinträchtigt wird.
*Pädagogische Mitarbeiter/in in unterrichtbegleitender Funktion
Den Horizont erweitern
Ob Abschlussfahrten nach Berlin, Wien, Prag oder Rom, eine Nacht im Heuhotel, eine Woche auf Langeoog, Freizeiten in den Niederlanden oder an der Mecklenburgischen Seenplatte – Klassenfahrten gehören auch für die Schülerinnen und Schüler des Kardinal-von-Galen-Hauses zu den Highlights der Schulzeit – dank der Unterstützung durch den Förderverein und großzügiger Unternehmen.
Sand zwischen den Zähnen, Sonnenbrand, Stockbrot am Lagerfeuer und Schnitzeljagd – Klassenfahrten sind ein Abenteuer. Dabei begegnen die Kinder und Jugendlichen anderen Menschen, sie erleben andere Kulturen und Lebensweisen und erkunden Landschaften. Manchmal erscheint sogar der ein oder andere Mitschüler in einem ganz anderen Licht. Gemeinsame Erlebnisse schweißen zusammen. Aber auch Verständnis und Toleranz sind gefragt.
Damit sich die Schülerinnen und Schüler des Kardinal-von-Galen-Hauses voller Vertrauen auf das Abenteuer einer mehrtägigen Klassenfahrt einlassen können, bereiten wir sie gut darauf vor, beispielsweise mit einer Übernachtung in der Schule oder einem Zeltlager im Innenhof.
Bleibt nur ein Problem: Die Klassenfahrten sind immer „viel zu kurz“.
Schon über 600 Schülerinnen und Schüler haben die Förderschule im Kardinal-von-Galen-Haus besucht. Anschließend besuchen viele der jungen Erwachsenen weiterführende oder berufsbildende Schulen wie den Benediktushof in Maria Veen oder das Josefsheim in Bigge. Ein großer Teil unserer ehemaligen Schüler und Schülerinnen findet auch direkt einen Arbeitsplatz in Werkstätten für Menschen mit Behinderung, beispielsweise im Andreaswerk in Vechta.
Unser Ziel:
Unser Ziel ist es, möglichst mit jeder Schulabgängerin und jedem Schulabgänger eine berufliche Perspektive zu entwickeln, die seinen Fähigkeiten und Wünschen entspricht.
Intensive Vorbereitung erleichtert den Schritt ins Arbeitsleben:
- Welcher Job ist der richtige für mich?
- Was kann ich eigentlich besonders gut?
- Wo sind meine Grenzen?
- In welchen Bereichen möchte ich mich weiterentwickeln?
- Und was erwartet mich überhaupt?
Der Übergang von der Schule in die Arbeitswelt ist ein weiterer Schritt in ein selbstbestimmtes Erwachsenenleben. Er bringt viele Veränderungen mit sich und verunsichert alle jungen Menschen. Für unsere Schülerinnen und Schüler stellt der Schritt ins Berufsleben eine besondere Herausforderung dar. Weil wir wissen, wie wichtig Arbeit und Beruf für Selbstwertgefühl und Lebensqualität sind, bereiten wir sie intensiv darauf vor.
Bereits zwei Jahre vor Ende der Schulzeit führen wir – in enger Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit in Vechta – ausführliche Gespräche mit Schülern und Schülerinnen und Eltern, um Fähigkeiten, Wünsche und Möglichkeiten in Einklang zu bringen und realistische Perspektiven zu entwickeln. Dabei orientieren wir uns an den Wünschen des Schülers, der Schülerin und an den psychologischen Eignungstests sowie der ärztlichen Untersuchung der Fachdienste der Agentur für Arbeit.
Eine entscheidende Rolle bei der Berufsfindung spielen Betriebspraktika. Unsere Schülerinnen und Schüler erhalten in den letzten beiden Schuljahren jeweils drei Wochen lang einen Einblick in die Arbeitswelt. In Werkstätten für Menschen mit Behinderungen oder in Betrieben der freien Wirtschaft können sie berufliche Erfahrungen sammeln.
Praktika unterstützen bei der Berufsfindung.